Wie von meiner lieben Autorenkollegin @Harper Johnson Autorin gewünscht, behandeln wir heute das Thema:
Erzählperspektiven - und wie wechsle ich diese geschickt 
Grundsätzlich gibt es in der Literatur diese 4 Erzählperspektiven: auktorial, personal, neutral und die Ich-Erzählung.
Wie sich diese unterscheiden, findet ihr in diesem Link:
https://www.kapiert.de/…/erzae…/perspektiven-des-erzaehlens/
und darauf gehe ich nicht näher ein, denn es gibt ganze Bücher dazu! Eine umfassendere Info gibt es auch in der Datei "Schreibstilratgeber", die ihr in der Facebook Gruppe findet. Soviel sei aber
gesagt, es ist ein heikles, und auch gefürchtetes Thema 
Trotzdem, wenn wir uns als Autoren nicht als DIE Literaturkönige bezeichnen wollen/müssen, dann können wir das Ganze etwas relaxter angehen .... es gibt mittlerweile viele Beispiele, in denen der verpönte Perspektivenwechsel innerhalb der
Geschichte beim Leser sehr gut ankommt. Allen voran Bestsellerautor John Grisham, der das sogenannte "Hirnhopsen" salonfähig gemacht hat.
Weil es vielleicht dringend für die Story wichtig war, weil es vielleicht den Leser in eine andere Welt entführen soll, es gäbe viele Ansätze ...
In der modernen Literatur ist es durchaus schon üblich, aus 2 Perspektiven zu erzählen, in einem Liebesroman z.B. aus ihrer und seiner Sicht. Das hat den Vorteil, dass man in beide Gefühlswelten
gut eintauchen kann, die Charaktere/Protagonisten besser versteht, und somit ggf. auch die Handlungen gut nachvollziehen kann. Was aber, wenn nun etwas passiert - und das führt mich zu deiner
Frage Harper - wenn beide Protas
nicht anwesend sind. Wie könnte man dies lösen, ohne unbedingt in die übergeordnete Erzählperspektive zu gehen?
Vielleicht sind das handhabbare Ansätze:
➡️ der/die Protagonist/in hört zufällig etwas mit/belauscht, und erfährt so von DER Situation
➡️ eine Nebenfigur hört von DER Situation und erzählt es den Protas
➡️ "jemand" hat DIE Situation mitbekommen und erzählt es "jemand", und der/die Protagonist/in
hört/belauscht, und erzählt nun das Gehörte selbst
Als Autor sollte ich mir klar machen, wie ich den Leser in der Geschichte halten kann. Und wenn dazu ein Perspektivenwechsel gehört, dann darf es so sein. Die Freiheit ist gegeben, und wie schon
erwähnt, gerade in der modernen Literatur mittlerweile angekommen. 
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Ich persönlich schreibe in 2 Perspektiven (personaler Erzähler- er/sie), und das nicht kapitelweise, sondern sogar nur durch Absätze getrennt. Wenn die Story es notwendig macht (z.B. bei meinem letzten Roman "The Desire") ist sogar noch die Perspektive einer 3. Person dabei - da es eine Dreiecksgeschichte ist. Und, immer ist bei mir ein neutraler Erzähler dabei, da ich viel über die Landschaft, die Städte, Gegebenheiten vor Ort schreibe, um dem Leser ein bildhaftes Erlebnis zu schaffen. Auch in puncto Aussehen ist das ja auch nicht immer so einfach mit der Perspektive. Wenn niemand sonst anwesend ist, würde ich nicht schreiben:
Arran wusste, dass wenn die Sonne auf sein Haar scheint, es einen rötlichen Schimmer hatte.
Da schreibe ich dann (Auszug aus "The Taste: Verlangen nach Dir"):
"Gedankenverloren strich er sich durch sein dichtes, nicht zu kurz geschnittenes braunes Haar. Sein Dreitagebart verlieh ihm ein leicht verwegenes Aussehen und schwächte sein markantes Profil etwas ab. Dieses musste wohl von seinen schottischen Vorfahren stammen sowie auch das rötliche Leuchten in seinem Haar, wenn die Sonne darauf scheint."
Das mag nicht professionell sein, aber bisher hat es mir noch niemand verübelt, dass ich personal mit neutral mische
In meiner kommenden Montana Hills Reihe aber werde ich aus der ICH-Perspektive schreiben, und die beiden Protas strikt nach Kapitel trennen. Denke, dass ich nur in dieser Perspektive bleibe und auch sämtliche Beschreibungen aus deren Perspektive wiedergebe.
Hoffentlich konnte ich euch hier ein wenig Input dazu geben, denn es ist - nicht wirklich mein Fachgebiet .... und vermutlich wird euch jeder Autor, der Bücher veröffentlicht, eine andere Meinung dazu
sagen. 
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Wer möchte, kann sich hier noch ein paar Infos aus der Selfpublisher-Bibel (welche ich euch übrigens generell SEHR empfehle) zum Thema holen:
http://www.selfpublisherbibel.de/schreib-tipp-besser-hirn…/…
http://www.selfpublisherbibel.de/schreib-tipp-drei-typisc…/…
Freue mich auf eure Kommentare! Und wie immer, ausprobieren, wie ihr euch beim Schreiben wohl fühlt, und .... auch Testleser auf dieses Thema ansprechen und deren Meinung zum Leseerlebnis dazu
einholen
Eure Melanie 
💞